Pelargonien, oft umgangssprachlich als Geranien bezeichnet, sind eine beliebte Gruppe von blühenden Pflanzen, die ursprünglich aus Südafrika stammen. Sie gehören zur Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) und haben sich weltweit als Zierpflanzen etabliert. Mit ihrer intensiven Blütenpracht und robusten Natur sind sie nicht nur für Balkone und Terrassen geeignet, sondern auch für Gärten und Innenräume. Pelargonien sind besonders geschätzt für ihre vielseitige Verwendbarkeit und ihre Fähigkeit, unter verschiedensten Bedingungen zu gedeihen.
Sorten
Es gibt zahlreiche Sorten, die sich in Größe, Blütenfarbe und Wuchsform unterscheiden. Die häufigsten sind zonale Pelargonien, Efeublättrige Pelargonien und Duftpelargonien. Zonale Pelargonien zeichnen sich durch ihre stehenden Stängel und die charakteristischen zonalen Markierungen auf den Blättern aus. Efeublättrige Pelargonien haben hängende Triebe und eignen sich hervorragend für Ampeln. Duftpelargonien sind besonders wegen ihres angenehmen Aromas beliebt, das von ihren Blättern freigegeben wird.
Wuchs
Der Wuchs der Pflanzen kann sehr unterschiedlich sein. Während zonale Pelargonien aufrecht wachsen und eine Höhe von bis zu 60 cm erreichen können, zeichnen sich Efeublättrige durch ihren hängenden oder kriechenden Wuchs aus, der eine Länge von bis zu 1,5 Metern erreichen kann. Duftpelargonien haben oft einen buschigeren Wuchs und bleiben in der Regel etwas kleiner.
Pflanzung
Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr nach den letzten Frostnächten. Pflanzen Sie sie in eine gut drainierte Erde, angereichert mit Kompost, um die Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Der Pflanzabstand sollte etwa 20-30 cm betragen, um ausreichend Platz für das Wachstum zu bieten.
Vermehrungsmöglichkeiten
Pelargonien lassen sich sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge vermehren. Die Vermehrung durch Stecklinge ist die beliebtere Methode, da sie schneller zum gewünschten Ergebnis führt. Schneiden Sie hierzu im Spätfrühling oder Sommer etwa 10 cm lange Triebe ab, entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie sie in ein feuchtes Substrat.
Blätter
Die Blätter der Pelargonien sind je nach Sorte unterschiedlich geformt. Zonale Pelargonien haben meist runde bis nierenförmige Blätter mit markanten Zonen. Efeublättrige Pelargonien besitzen glänzende, gelappte Blätter. Duftpelargonien haben oft stark gefiederte Blätter, die bei Berührung aromatische Öle freisetzen.
Blütezeit
Die Blütezeit erstreckt sich in der Regel von Mai bis in den späten Herbst. In Innenräumen oder bei entsprechender Pflege können manche Sorten sogar das ganze Jahr über blühen.
Standort
Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal. Hier entfalten sich die Blüten am prächtigsten und die Pflanze bleibt gesund und widerstandsfähig. Volle Sonne wird gut vertragen, solange die Wasserversorgung gesichert ist.
Bodendecker
Efeublättrige Pelargonien und einige andere Sorten können als effektive Bodendecker verwendet werden. Sie breiten sich schnell aus und bedecken den Boden mit ihrer Blätter- und Blütenpracht, was sie ideal für die Beetgestaltung macht.
Wurzelsystem
Das Wurzelsystem ist recht robust und anpassungsfähig. Es besteht aus einem dichten Netzwerk von feinen Wurzeln, die schnell neuen Boden durchdringen können. Eine gute Drainage ist jedoch wichtig, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Boden & PH-Wert
Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden ist ideal. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral sein, also im Bereich von 5.8 bis 7.0 liegen. Eine regelmäßige Düngung unterstützt das Wachstum und die Blütenbildung.
Wasserbedarf
Pelargonien benötigen eine regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung. Der Boden sollte immer leicht feucht, aber niemals nass sein. Staunässe sollte vermieden werden, da diese zu Wurzelfäule führen kann.
Beschneiden
Regelmäßiges Beschneiden fördert die Blütenbildung und erhält die Pflanze in einer kompakten Form. Entfernen Sie verblühte Blütenstände und abgestorbene Blätter, um Platz für neues Wachstum zu schaffen. Ein Rückschnitt im Spätwinter oder Frühjahrsbeginn hilft dabei, die Pflanze zu verjüngen und für die kommende Saison vorzubereiten.
Umtopfen
Umtopfen ist alle ein bis zwei Jahre empfehlenswert, insbesondere wenn die Pflanze den Topf vollständig durchwurzelt hat. Wählen Sie einen etwas größeren Topf und frische Erde, um den Wurzeln neuen Raum und Nährstoffe zu geben.
Frosthärte
Pelargonien sind nicht frosthart und sollten vor dem ersten Frost ins Haus geholt oder gut geschützt werden. In Regionen mit milden Wintern können sie draußen überwintern, sofern sie gut abgedeckt sind.
Krankheiten & Schädlinge
Zu den häufigsten Problemen zählen Blattläuse, Spinnmilben und Weiße Fliegen. Pilzkrankheiten wie Grauschimmel und Mehltau können ebenfalls auftreten. Eine gute Belüftung und das Entfernen befallener Pflanzenteile helfen, diesen Problemen vorzubeugen.
Synonyme
Ein gebräuchlicher Trivialname für Pelargonien ist Geranien, obwohl sie botanisch gesehen nicht zu den echten Geranien gehören. Es gibt auch zahlreiche Lokale Bezeichnungen, die je nach Region variieren.
Giftig
Pelargonien sind in der Regel nicht giftig für Menschen und Haustiere, jedoch sollten sie nicht in großen Mengen verzehrt werden. Einige Sorten können bei empfindlichen Personen Hautirritationen hervorrufen.
Pflege
Regelmäßiges Gießen, eine gute Belüftung und gelegentliche Düngung sind die Grundpfeiler einer erfolgreichen Pflege. Eine wöchentliche Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten hilft dabei, die Pflanzen gesund zu halten. Im Winter empfiehlt sich ein kühler, heller Standort mit reduziertem Gießrhythmus.
Liste Begleitpflanzen
Hier ist eine Liste von Begleitpflanzen, die gut mit Pelargonien harmonieren:
- Lobelien (Lobelia spp.)
- Bieten eine kontrastreiche Farbe und füllen Lücken im Pflanzenarrangement schön aus.
- Petunien (Petunia spp.)
- Haben ähnliche Kulturansprüche und ergänzen die Blütenpracht der Pelargonien perfekt.
- Fuchsien (Fuchsia spp.)
- Geeignet für halbschattige Standorte und bringen durch ihre ungewöhnlichen Blüten Formenvielfalt.
- Bacopa (Sutera cordata)
- Bringt eine Fülle kleiner, weißer oder lilafarbener Blüten und harmoniert ideal in gemischten Beeten und Ampeln.
- Knollenbegonien (Begonia tuberhybrida)
- Bieten eine breite Farbpalette und ergänzen Pelargonien in schattigeren Bereichen.
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
- Bietet essbare Blüten und Blätter und fügt eine weitere Dimension in Form und Nutzen hinzu.
- Tagetes (Tagetes spp.)
- Auch bekannt als Studentenblume, sie hat ähnliche Licht- und Nährstoffansprüche und bietet lebhafte Farben.
- Besonders die verschiedenen blühenden Salbeiarten ergänzen die Pelargonien sowohl farblich als auch funktional durch ihre Anziehung von Bestäubern.
- Verbenen (Verbena spp.)
- Haben eine lange Blütezeit und passen sowohl in Beete als auch in Töpfe und Ampeln.
- Männertreu (Lobelia erinus)
- Bietet eine reiche, tiefblaue Blütenfarbe, die gut mit den kräftigen Farben der Pelargonien harmoniert.
- Gerbera (Gerbera jamesonii)
- Diese auffälligen Blumen bringen eine zusätzliche Höhe und Farbe in die Pflanzung hinein.
- Efeu (Hedera helix)
- Fungiert als grüner Hintergrund und bedeckt schnell Bodenstellen, die noch nicht beharkt sind.
Diese Begleitpflanzen passen sowohl in die Farbgestaltung als auch in die Pflegeanforderungen gut zu Pelargonien und schaffen harmonische Arrangements, die im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse beeindruckend wirken.
Pflanzenfamilie
Pelargonien gehören zur Familie der Geraniaceae, zu der auch andere bekannte Gattungen wie die eigentlichen Geranien (Storchschnabel) gehören.
Verwendungen in verschiedenen Umgebungen oder Branchen
Pelargonien werden hauptsächlich als Zierpflanzen in Gärten, auf Balkonen und Terrassen genutzt. Duftpelargonien finden auch Verwendung in der Parfümherstellung und Aromatherapie. In der Kosmetikindustrie werden die ätherischen Öle bestimmter Sorten als Inhaltsstoff eingesetzt. Zudem dienen sie in einigen Kulturen als Heilpflanzen oder zur Abwehr von Insekten.
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