Die Purpur-Fetthenne, auch bekannt als Sedum telephium oder Hylotelephium telephium, ist eine robuste, pflegeleichte Staude und gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Sie erfreut Gartenliebhaber durch ihre vielfältigen Sorten und die attraktive Erscheinung mit fleischigen Blättern und dichten Blütenständen, die im Sommer und Herbst zu einem echten Blickfang werden. Ihre Fähigkeit, Trockenperioden zu überdauern und anspruchslos auch in schwierigen Bodenverhältnissen zu gedeihen, macht sie zu einem beliebten Element in der Gartengestaltung.

Sorten

Es gibt viele Sorten der Purpur-Fetthenne, die sich in Blattfarbe, Blütenfarbe und Wuchshöhe unterscheiden können. Beliebte Sorten sind beispielsweise ‚Matrona‘ mit ihren dunkel gefärbten Blättern und rosa Blüten, ‚Herbstfreude‘ mit kupferfarbenen Blütenköpfen oder ‚Munstead Red‘ mit ihren intensiv roten Blüten. Die Variation im Erscheinungsbild dieser Sorten ermöglicht es, für jeden Standort und jedes Gartendesign die passende Pflanze zu finden.

Wuchs

Die Wuchshöhe der Pflanze variiert je nach Sorte zwischen 20 und 60 Zentimetern. Die Purpur-Fetthenne wächst buschig und breit, wobei sie dichte Matten bilden kann, die sich als attraktiver Bodendecker eignen.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für diese Staude ist das Frühjahr oder der Herbst. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte je nach Sorte und erwarteter Wuchsbreite etwa 20 bis 40 Zentimeter betragen. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und kommt mit den meisten Bodenarten zurecht, solange sie gut durchlässig sind und Staunässe vermieden wird.

Vermehrungsmöglichkeiten

Die Vermehrung der Fetthenne kann über Samen, Stecklinge oder Teilung der Pflanze erfolgen. Am einfachsten ist die Teilung im Frühjahr, indem man die Pflanzen vorsichtig ausgräbt und am Wurzelballen teilt. Aber auch das Abschneiden und Einpflanzen von Kopfstecklingen im Frühjahr oder Sommer ist eine effektive Methode.

Blätter

Die Blätter sind dick, fleischig und in der Regel grün bis dunkel gefärbt. Sie können je nach Sorte auch rötliche oder purpurne Tönungen aufweisen. Die Blattform ist oft rundlich bis spatelförmig.

Blütezeit

Die Blütezeit erstreckt sich meist von Juli bis September. In dieser Zeit schmücken sich die Pflanzen mit reichhaltigen, sternförmigen Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Die Blüten können je nach Sorte in verschiedenen Farben, von Weiß über Rosa bis hin zu tiefem Rot, erscheinen.

Standort

Der ideale Standort für die Fetthenne ist sonnig bis halbschattig. Die Pflanze toleriert auch trockene Standorte und kann somit gut in Steingärten, an sonnigen Hängen oder als Einfassungspflanze verwendet werden.

Bodendecker

Aufgrund ihres buschigen, teppichbildenden Wuchses eignet sich die Fetthenne gut als Bodendecker. Sie kann schnell Flächen bedecken und Unkrautwachstum unterdrücken.

Wurzelsystem

Das Wurzelsystem ist faserig und breitet sich horizontal aus. Es hilft der Pflanze, Wasser und Nährstoffe aus dem Boden zu absorbieren, selbst unter trockenen Bedingungen.

Boden & PH-Wert

Die Fetthenne ist relativ anspruchslos bezüglich des Bodens und des pH-Werts. Sie bevorzugt gut durchlässige Böden, kann aber auch in lehmigen oder sandigen Böden wachsen. Ein neutraler bis leicht alkalischer pH-Wert ist optimal.

Wasserbedarf

Der Wasserbedarf ist gering, da es sich um eine Trockenheit tolerante Pflanze handelt. Regelmäßiges Gießen ist nur nach der Pflanzung und während längerer Trockenperioden notwendig.

Bescheiden

Ein Rückschnitt im Herbst nach der Blüte oder im Frühjahr zur Entfernung alten Laubes ist empfehlenswert, um die Pflanze gesund und kompakt zu halten.

Umtopfen

Topfpflanzen sollten alle paar Jahre umgetopft werden, um die Erde zu erneuern und dem Wurzelwachstum gerecht zu werden. Am besten eignet sich dafür das Frühjahr.

Frosthärte

Die Fetthenne ist sehr frosthart und übersteht Temperaturen bis zu -20 °C ohne Probleme. Eine spezielle Wintervorsorge ist nicht notwendig.

Krankheiten & Schädlinge

Schnecken können gelegentlich ein Problem darstellen, vor allem in feuchten Jahren. Ansonsten ist die Pflanze weitestgehend resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Synonyme

Trivialnamen für die Fetthenne sind unter anderem Mauerpfeffer, Fette Henne oder Pracht-Fetthenne. Als Synonym zu Sedum telephium wird häufig Hylotelephium telephium verwendet.

Giftigkeit

Die Fetthenne ist nicht giftig und somit unbedenklich für Menschen und Haustiere.

Pflege

Eine einfache Pflege umfasst das gelegentliche Gießen bei Trockenheit, den Rückschnitt nach der Blütezeit und gegebenenfalls die Teilung der Pflanze zur Vermehrung oder Verjüngung.

Liste Begleitpflanzen

Bei der Auswahl von Begleitpflanzen für die Purpur-Fetthenne sollte darauf geachtet werden, dass diese ähnliche Standortansprüche haben, vor allem in Bezug auf Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit. Folgende Pflanzen harmonieren gut mit der Fetthenne und schaffen attraktive Kombinationen im Garten:

  • Lavendel (Lavandula spp.): Mit seinem silbergrauen Laub und den duftenden lila Blüten bildet Lavendel einen schönen Kontrast zur Fetthenne und zieht ebenfalls Bienen und Schmetterlinge an.
  • Ziergräser (z.B. Blauschwingel, Festuca glauca): Die feinen Blätter und die leichte Struktur von Gräsern ergänzen die dichten Blütenstände der Fetthenne und bringen Bewegung ins Beet.
  • Rittersporn (Delphinium spp.): Mit seinen hohen Blütenständen in Blau und Violett setzt der Rittersporn vertikale Akzente und bietet einen Höhenkontrast.
  • Sonnenhut (Echinacea spp.): Die prächtigen Blüten des Sonnenhuts in Rosa und Violett passen farblich zur Fetthenne und bieten zusätzlich Nahrung für Insekten.
  • Prachtkerze (Gaura lindheimeri): Ihre zarten, schmetterlingsartigen Blüten schweben über dem Laub und bilden einen feinen Kontrast zu den robusten Fetthennen.
  • Katzenminze (Nepeta spp.): Mit ihre lavendelähnlichen Blüten und duftenden Blättern ist die Katzenminze eine gute Ergänzung, die zusätzlich Katzen anzieht.
  • Schafgarbe (Achillea spp.): Mit ihren flachen Blütenschirmen bietet die Schafgarbe eine andere Form und Textur, was für Abwechslung im Beet sorgt.
  • Bergenie (Bergenia cordifolia): Die ledrigen, oft rötlich überhauchten Blätter der Bergenie bieten einen schönen Hintergrund für die hellen Fetthennen-Blüten.
  • Steinkraut (Alyssum spp.): Kleine, weiße oder gelbe Blüten des Steinkrauts füllen die Zwischenräume im Beet und setzen weitere Akzente.
  • Thymian (Thymus spp.): Mit seinen kleinen, aromatischen Blättern und Blüten ist Thymian nicht nur optisch ansprechend, sondern auch eine beliebte Küchenpflanze.
    • Salbei (Salvia spp.): Ob als Küchengewürz oder Zierpflanze – Salbei mit seinen violetten Blüten bildet einen schönen Kontrast und steht den Fetthennen in Sachen Trockenheitstoleranz in nichts nach.
      • Steppensalbei (Salvia nemorosa): Mit seinen violetten, blauviolett oder manchmal auch weiß blühenden Ähren ist der Steppensalbei nicht nur schön anzusehen, sondern auch trockenresistent.
      • Bartblume (Caryopteris x clandonensis): Diese spät blühende Staude mit blauen Blüten bietet einen weiteren Farbkontrast und lockt Bienen an.
      • Storchschnabel (Geranium spp.): Diese Gattung bietet viele Arten mit unterschiedlichen Blütenfarben, die sich gut im Vordergrund eines Beetes mit Fetthennen machen.
      • Blaukissen (Aubrieta deltoidea): Das niedrig wachsende Blaukissen bietet im Frühling eine schöne, blaue Blütenpracht und bildet eine ausgezeichnete Bodendeckerfront zu den höheren Fetthennen.
      • Kugeldistel (Echinops ritro): Mit ihren markanten, kugeligen Blütenköpfen bietet die Kugeldistel eine außergewöhnliche Struktur für ein sonniges Beet.
      • Zierlauch (Allium spp.): Mit seinen kugeligen Blütenständen auf langen Stielen bietet der Zierlauch eine attraktive Höhe und interessante Form in der Nähe der bodennahen Fetthenne.
      • Mädchenauge (Coreopsis spp.): Leuchtend gelbe Blüten des Mädchenauges bringen zusätzlichen Glanz in das Beet und kontrastieren schön mit den Purpur- und Grüntönen der Fetthennen.
      • Taglilie (Hemerocallis spp.): Diese pflegeleichten Pflanzen mit ihren großen, oft tagelang haltenden Blüten stellen eine Ergänzung im Farbspektrum und im Pflegeanspruch dar.
      • Pfingstrosen (Paeonia spp.): Mit ihrer üppigen Blüte im Frühjahr setzen Pfingstrosen ein prachtvolles Highlight und ergänzen die spätere Blüte der Fetthennen.
      • Federgras (Stipa spp.): Die leicht wirkenden, wogenden Federgräser fügen Bewegung hinzu und ergänzen die Textur des dichten Laubs der Purpur-Fetthenne.

Diese Begleiter schaffen zusammen mit der Purpur-Fetthenne interessante Strukturen, Farbakzente und bieten zudem ein abgestimmtes Angebot an Nektar- und Pollenquellen für Insekten. Die Kombination aus verschiedenen Höhen, Formen und Blühzeiten ermöglicht ein dynamisches und lang anhaltendes Gartenbild.

Pflanzenfamilie

Dieses Gewächs gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae), welche für ihre Sukkulenten-Merkmale bekannt ist.

Verwendungen in verschiedenen Umgebungen oder Branchen

Die Fetthenne findet hauptsächlich in Gärten und Parkanlagen Verwendung, wo sie als niedrige Rabattenpflanze, Steingartenbewohner oder robuste Bodendecker ihre Rolle spielt. Aufgrund ihrer Toleranz gegenüber Trockenheit ist sie zudem eine ideale Pflanze für urbane Umgebungen, wie Dachbegrünungen und begrünte Wände. Ihre lange Blütezeit und die Anziehungskraft auf Insekten machen sie auch zu einer wertvollen Pflanze in der Imkerei.

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