Die Vanilleblume, auch unter dem botanischen Namen Heliotropium arborescens bekannt, ist eine aus Südamerika stammende Pflanzenart, die in vielen Gärten und auf Balkonen wegen ihres intensiven, an Vanille erinnernden Duftes sehr geschätzt wird. Sie gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) und wird häufig als Zierpflanze in gemäßigten Klimazonen kultiviert. Als nicht winterharte Pflanze wird sie meist einjährig behandelt, obwohl sie bei frostfreier Überwinterung mehrjährig sein kann. Die Vanilleblume wächst buschig und erreicht eine Höhe von etwa 30 bis 60 Zentimetern. Ihre dunkelgrünen Blätter, die lanzettlich bis oval geformt und leicht behaart sind, und ihre intensiv duftenden Blüten machen sie zu einer attraktiven Ergänzung für Blumenbeete und Pflanzgefäße.

Sorten

Die Vanilleblume (Heliotropium arborescens) zählt eine Reihe von Sorten, die sich in Blütenfarbe, Wuchsform und anderen Eigenschaften unterscheiden können. Hier ist eine Auswahl einiger beliebter Sorten und ihrer Besonderheiten:

  1. Heliotropium arborescens ‚Marine‘
  • Eigenschaften: ‚Marine‘ ist eine beliebte Sorte, die für ihre intensiv violetten Blüten und den starken Vanilleduft bekannt ist. Sie wächst buschig und kompakt und wird etwa 30-40 cm hoch.
  • Blütezeit: Sommer bis Herbst.
  1. Heliotropium arborescens ‚Lord Robert‘
  • Eigenschaften: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre dunkelviolette bis fast schwarze Blütenfärbung aus und hat ebenfalls einen starken, süßen Duft. ‚Lord Robert‘ kann in der vollen Sonne einen etwas kräftigeren Wuchs zeigen.
  • Blütezeit: Frühling bis Herbst.
  1. Heliotropium arborescens ‚White Lady‘
  • Eigenschaften: Diese Sorte produziert weiße Blüten und hat einen dichten, etwas kleineren Wuchs. Die Blüten verströmen einen zarten Duft und bringen Helligkeit in jeden Garten oder auf jede Terrasse.
  • Blütezeit: Frühsommer bis zum ersten Frost.
  1. Heliotropium arborescens ‚Fragrant Delight‘
  • Eigenschaften: ‚Fragrant Delight‘ ist eine Sorte mit lila-blauen Blüten und einem besonders ausgeprägten Vanilleduft. Sie ist ideal für Duftgärten und um Bienen anzulocken.
  • Blütezeit: Durchgehend im Sommer.
  1. Heliotropium arborescens ‚Simply Scentsational‘
  • Eigenschaften: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre kräftige Wuchsstruktur und ihre großen, reichblühenden Blütenstände aus. Die Blüten sind blauviolett und duften intensiv.
  • Blütezeit: Frühjahr bis Herbst.
  1. Heliotropium arborescens ‚Iowa‘
  • Eigenschaften: ‚Iowa‘ ist bekannt für ihren aufrechten Wuchs und ihre reichhaltigen, violetten Blüten. Diese Sorte kann in der richtigen Umgebung etwas höher als andere Sorten wachsen.
  • Blütezeit: Sommer bis Herbst.

Es ist zu berücksichtigen, dass die Farbe der Blüten und die Intensität des Dufts variieren können, je nach Standort, Bodenbeschaffenheit und anderen Wachstumsbedingungen. Um eine Sorte mit den gewünschten Eigenschaften zu erhalten, sollten Stecklinge von der Mutterpflanze genommen werden, da die Eigenschaften über Samen nicht immer verlässlich weitergegeben werden.

Wuchs

Heliotropium arborescens wächst als kompakter, aufrechter Halbstrauch und kann eine Wuchshöhe von 30 bis 60 cm erreichen. Mit ihrer buschigen Erscheinung und ihren dichten, zweigigen Trieben bietet die Vanilleblume eine ansprechende Gestalt, die sich für verschiedenste gartenbauliche Anlagen eignet.

Aussäen und Einpflanzen

Die Aussaat von Vanilleblumen erfolgt vorzugsweise im Frühjahr. Die kleinen Samen werden auf ein Aussaatmedium gestreut und leicht mit Erde bedeckt. Sie benötigen Wärme (etwa 20°C) und konstante Feuchtigkeit für eine erfolgreiche Keimung, die etwa 14 bis 21 Tage in Anspruch nehmen kann. Nachdem die Sämlinge eine angemessene Größe erreicht haben und keine Frostgefahr mehr besteht, können sie ins Freie gepflanzt werden, wobei ein Pflanzabstand von etwa 25 bis 30 cm einzuhalten ist.

Vermehrungsmöglichkeiten

Die Vermehrung von Heliotropium arborescens kann auf zwei Hauptwegen erfolgen: durch Samen oder durch Stecklingsvermehrung. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und können je nach Verfügbarkeit von Material und gewünschten Sorteneigenschaften ausgewählt werden.

Vermehrung durch Samen

Vorgehensweise:

  1. Samenbeschaffung: Samen können gekauft oder von einer bestehenden Pflanze nach der Blütezeit gewonnen werden.
  1. Aussaat: Die Aussaat findet in der Regel im Spätwinter bis Frühjahr unter Glas oder in einem warmen Innenraum statt. Die Samen sollten auf die Oberfläche eines feuchten Aussaatmediums gestreut und leicht mit Erde bedeckt werden.
  1. Keimbedingungen: Samen benötigen Wärme, in der Regel um die 20°C, und Licht, um die Keimung zu fördern. Die Aussaatgefäße sollten bis zur Keimung mit einer durchsichtigen Abdeckung (z.B. Klarsichtfolie oder einem Glasdeckel) vor Austrocknung geschützt bleiben, um ein feuchtes Mikroklima zu erhalten.
  1. Keimung: Die Keimung erfolgt meist nach etwa 14 bis 21 Tagen. Das Substrat sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass gehalten werden.
  1. Pflege von Jungpflanzen: Nachdem die Sämlinge groß genug sind, werden sie pikiert, das heißt, sie werden in einzelne Töpfe oder Abstände umgesetzt, um ihnen mehr Raum für das Wachstum zu geben.
  1. Ausgehärtet: Sobald keine Frostgefahr mehr besteht und die Pflanzen kräftig genug sind, können sie ins Freiland ausgepflanzt oder in größere Töpfe gesetzt werden.

Vermehrung durch Stecklinge

Vorgehensweise:

  1. Stecklinge schneiden: Junge, gesunde Triebe ohne Blüten werden im Frühsommer von der Mutterpflanze geschnitten. Die Stecklinge sollten etwa 5-10 cm lang sein und ein paar Blattpaare besitzen.
  1. Vorbereitung: Die unteren Blätter werden entfernt, und die Schnittstellen können in Bewurzelungshormon getaucht werden, um die Wurzelbildung zu fördern.
  1. Bewurzelungsmedium: Die Stecklinge werden in ein feuchtes Bewurzelungsmedium wie Perlite, Vermiculite oder spezielle Aussaaterde gesteckt. Auch hier ist ein warmes Umfeld förderlich für die Wurzelbildung.
  1. Luftfeuchtigkeit: Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, können die Stecklinge mit einer Plastiktüte oder einem Gewächshausabdeckung abgedeckt werden.
  1. Wurzelbildung: Nach mehreren Wochen haben die Stecklinge in der Regel eigene Wurzeln gebildet und können in eigene Töpfe umgesetzt werden.
  1. Ausbildung: Die jungen Pflanzen werden weiterhin gepflegt, bis sie stark genug für das Auspflanzen ins Freiland oder in den endgültigen Topf sind.

Die Vermehrung durch Stecklinge hat den Vorteil, dass die Nachkommen normalerweise die Eigenschaften der Elternpflanze behalten, was bei der Samenvermehrung seltener der Fall ist, besonders bei Hybridsorten. Beide Methoden ermöglichen es, die bezaubernde Vanilleblume in Gärten und auf Balkonen zu vermehren und ihre wunderschöne Blüte und den einzigartigen Duft zu genießen.

Blätter

Die Blätter der Vanilleblume sind dunkelgrün, samtig behaart und besitzen eine längliche bis ovale Form mit leicht gewellten Rändern. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die behaarte Textur, die die Pflanze gegen verschiedenen Umwelteinflüsse, wie etwa starke Sonneneinstrahlung, schützt.

Blütezeit

Die Blütezeit erstreckt sich vom Frühsommer bis in den Herbst hinein. Die Vanilleblume bildet rispenartige Blütenstände, die aus vielen kleinen, sternförmigen Blüten bestehen und oft ein intensives Blau, Violett oder Weiß aufweisen. Der starke, süßliche Duft lockt viele bestäubende Insekten an.

Standort

Für ein optimales Wachstum benötigt Heliotropium arborescens einen warmen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie präferiert geschützte Lagen, die vor zu starken Winden bewahrt sind, da sie ansonsten Schäden nehmen könnte.

Bodendecker

Da Vanilleblumen eher aufrecht wachsen und keine kriechenden oder sich ausbreitenden Wuchseigenschaften haben, eignen sie sich weniger als klassische Bodendecker. Dennoch können sie in Gruppen gepflanzt einen dicht blühenden Teppich bilden, der den Boden optisch bedeckt.

Wurzelsystem

Heliotropium arborescens bildet ein feines, verzweigtes Wurzelsystem aus, das nicht besonders tief in den Boden vordringt. Die Pflanze ist demzufolge eher flachwurzelnd und benötigt eine gute Wasserversorgung.

Boden & PH-Wert

Die Vanilleblume bevorzugt einen gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Sie ist relativ anspruchslos, was den pH-Wert betrifft, gedeiht jedoch am besten in einem leicht sauren bis neutralen Substrat.

Wasserbedarf

Eine gleichmäßige, aber mäßige Wasserversorgung ohne Staunässe ist für die Vanilleblume entscheidend. Vor allem in den Sommermonaten sollte der Boden stets leicht feucht gehalten werden, ohne jedoch Wasseransammlungen zuzulassen, die zu Wurzelfäule führen könnten.

Beschneiden

Um ein buschiges Wachstum zu fördern und die Pflanze kompakt zu halten, kann ein Rückschnitt der Triebspitzen vorgenommen werden. Das Entfernen verblühter Blütenstände (Ausputzen) fördert eine längere Blütenbildung und die Entstehung neuer Blüten.

Umtopfen

Für im Topf oder Kübel kultivierte Pflanzen kann ein jährliches Umtopfen in frische, nährstoffreiche Erde das Wachstum und die Blütenpracht verbessern. Beim Umtopfen sollte auf eine gute Drainage geachtet werden.

Frosthärte

Die Vanilleblume ist nicht frostresistent und übersteht Temperaturen unter dem Gefrierpunkt normalerweise nicht. In gemäßigten Klimazonen wird sie daher als einjährige Kultur betrachtet, es sei denn, man überwintert sie frostfrei an einem geschützten Ort.

Krankheiten & Schädlinge

Vanilleblume kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden, die ihre Vitalität und Blütenpracht beeinträchtigen können. Zu den Hauptproblemen zählen Blattläuse, Spinnmilben, Mehltau und Wurzelfäule.

Blattläuse

Symptome:

  • Sichtbares Auftreten kleiner, grüner oder schwarzer Insekten an neuen Trieben und Blattunterseiten
  • Klebriger Honigtau auf Blättern und umliegenden Flächen
  • Verkrüppelung und Verformung neuer Blätter und Blüten

Ursachen:

Blattläuse werden durch warme Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt. Sie können auch durch andere infizierte Pflanzen in die Nähe gebracht werden.

Behandlung:

  • Abwaschen der Läuse mit einem starken Wasserstrahl
  • Natürliche Feinde wie Marienkäfer einsetzen
  • Insektizide auf Seifenbasis oder Neemöl-Anwendungen

Spinnmilben

Symptome:

  • Feine, gespinstartige Weben an Blättern und Stängeln
  • Gelblich oder bräunlich gefleckte Blätter
  • Bei starkem Befall absterbende Pflanzenteile

Ursachen:

Trockene Raumluft und hohe Temperaturen fördern das Auftreten von Spinnmilben. Sie vermehren sich rasch und können bei starkem Befall erhebliche Schäden verursachen.

Behandlung:

  • Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Pflanzen
  • Natürliche Raubmilben als biologische Schädlingsbekämpfer einsetzen
  • Akarizide (spinnmilbenspezifische Pestizide) in schweren Fällen nach Anweisung verwenden

Mehltau

Symptome:

  • Weißlicher, pudriger Belag auf Blattoberflächen
  • Blätter werden gelb, rollen sich ein oder sterben ab
  • Wachstumsverzögerung oder -stopp

Ursachen:

Mehltau entsteht häufig unter Bedingungen von hoher Luftfeuchtigkeit kombiniert mit warmen Temperaturen, insbesondere wenn die Blätter über längere Zeit feucht bleiben.

Behandlung:

  • Infizierte Blätter und Pflanzenteile entfernen und entsorgen
  • Vermeidung von Überkopfbewässerung
  • Fungizide geeignet für die Behandlung von Mehltau einsetzen, vorzugsweise umweltfreundliche Produkte

Wurzelfäule

Symptome:

  • Pflanze welkt trotz ausreichender Bewässerung
  • Dunkle Verfärbungen an Wurzeln und Basis des Stängels
  • Fauliger Geruch aus dem Boden

Ursachen:

Staunässe, schlecht drainierende Böden oder Töpfe ohne ausreichende Ablauflöcher begünstigen Wurzelfäule. Sie wird meist durch Pilze wie Phytophthora oder Fusarium verursacht.

Behandlung:

  • Stark befallene Pflanzen sind oft nicht zu retten und sollten entsorgt werden
  • Umtopfen der Pflanze in frische, gut durchlässige Erde und Kontrolle der Drainage des Topfes
  • Bodenpilz bekämpfende Fungizide können eingesetzt werden, jedoch ist Vorbeugung hier der beste Schutz

Bei allen Krankheiten und Schädlingsbefällen ist es wichtig, frühzeitig darauf zu reagieren, um die Ausbreitung zu verhindern und die Pflanze zu retten. Eine gute Pflege, einschließlich richtigem Gießen, angemessener Standortauswahl und regelmäßiger Kontrolle auf Schädlinge und Krankheitsanzeichen, ist der Schlüssel zur Erhaltung der Pflanzengesundheit.

Verwendung

Die Pflanze wird hauptsächlich als Zierpflanze für Sommerblumenbeete, Balkonkästen und Terrassenpflanzungen eingesetzt. Aufgrund ihres intensiven Geruchs eignet sie sich auch gut für Duftgärten oder als Bienen- und Schmetterlingsweide.

Synonyme

Neben Heliotropium arborescens wird die Vanilleblume auch als „Gartenheliotrop“ oder „Peruanischer Heliotrop“ bezeichnet.

Giftig

Dieses Gewächs ist für Menschen und Tiere giftig. Vor allem die Alkaloide, die in allen Pflanzenteilen vorhanden sind, können bei Verzehr zu Vergiftungserscheinungen führen. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Kinder oder Haustiere im Garten spielen.

Pflege

Die Pflege ist unkompliziert, solange die Grundbedürfnisse nach Sonne, gleichmäßiger Bewässerung und einem gut durchlässigen Boden erfüllt sind. Regelmäßiges Düngen während der Wachstumsperiode fördert zudem eine reiche Blüte.

Liste Begleitpflanzen

Heliotrop, ist bekannt für ihre intensiv duftenden violetten oder weißen Blüten, die sie zu einem beliebten Bestandteil vieler Gärten und Balkonkästen macht. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und gut durchlässigen Boden. Durch ihre kompakte und buschige Wuchsform kann sie gut mit verschiedenen anderen Pflanzen kombiniert werden. Hier ist eine Liste mit Begleitpflanzen, die sich gut mit der Vanilleblume zusammenpflanzen lassen:

  1. Petunien (Petunia spp.)
  1. Zauberglöckchen (Calibrachoa)
  1. Löwenmäulchen (Antirrhinum majus)
  1. Geranien (Pelargonium spp.)
  1. Zinnien (Zinnia elegans)
  1. Fächerblumen (Scaevola aemula)
  1. Alyssum (Lobularia maritima)
  1. Verbenen (Verbena spp.)
  1. Begonien (Begonia spp.)
  1. Kapkörbchen (Osteospermum spp.)
  1. Fleißige Lieschen (Impatiens walleriana)
  1. Miniatur-Sonnenblumen (Helianthus annuus)
  1. Tagetes (Tagetes spp.)
  1. Lobelien (Lobelia erinus)
  1. Elfenspiegel (Nemesia spp.)

Es ist wichtig, Begleitpflanzen auszuwählen, die ähnliche Wachstumsbedingungen wie die Vanilleblume bevorzugen, also einen sonnigen bis halbschattigen Standort und eine ähnliche Wasser- und Nährstoffversorgung. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen in ihrer Höhe und Wuchsform harmonieren, sodass sie sich gegenseitig ergänzen und keine Pflanze die anderen überwuchert. Kombinationen aus unterschiedlichen Blütenfarben und -formen können eine attraktive, abwechslungsreiche Optik im Garten oder im Topf schaffen.

Pflanzenfamilie

Heliotropium arborescens gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae), welche eine Vielzahl von überwiegend krautigen Pflanzen und einigen Halbsträuchern umfasst.

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