Der Gemeine Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) ist eine in Europa und Asien weit verbreitete Farnart. Als wintergrüner Farn präsentiert er sich als anspruchslose und robuste Pflanze, die sich unter verschiedenen Bedingungen wohl fühlt. Dieser Farn gehört zur Familie der Polypodiaceae und bietet mit seinem feingliedrigen Laub eine attraktive Gestaltungsmöglichkeit für schattige Gartenbereiche, Wälder oder Felslandschaften. In der Naturheilkunde wurden Teile der Pflanze traditionell genutzt.
Varietäten
Es gibt einige kultivierte Sorten, die sich in Blattform und -größe unterscheiden können. Zu den bekannteren gehört beispielsweise ‚Bifidomultifidum‘ mit seinen geteilten Blattspitzen.
Wuchsverhalten
Der Farn wächst in lockeren Horsten und erreicht eine Wuchshöhe von etwa 20 bis 40 Zentimetern. Die Laubblätter sind ausdauernd und überwintern grün.
Pflanzung
Die beste Pflanzzeit für das Gemeine Tüpfelfarn sind das Frühjahr und der Herbst. Der Boden sollte locker und gut drainiert sein, um Staunässe zu verhindern. Der Farn eignet sich auch gut für die Bepflanzung von Steingärten oder als Unterpflanzung von Gehölzen.
Vermehrung
Die Vermehrung kann sowohl durch Teilung des Wurzelstocks als auch durch Sporen erfolgen. Für Gartenbesitzer ist die Teilung die einfachere Methode. Dies sollte im Frühjahr durchgeführt werden.
Blattwerk
Die immergrünen Blätter sind einfach und haben eine gefiederte Form. Sie sind auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite heller mit charakteristischen, runden Sori (Sporenbehälter).
Blütezeit
Als Farn bildet Polypodium vulgare keine Blüten. Die Fortpflanzung erfolgt über Sporen, die auf der Unterseite der Blätter in Sori gebildet werden.
Standortansprüche
Der Tüpfelfarn bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte. Er gedeiht sowohl unter Gehölzen als auch an Nordseiten von Gebäuden oder Mauern.
Einsatz als Bodendecker
Mit seinem dichten Wuchs eignet sich dieser Farn hervorragend als Bodendecker in schattigen Bereichen. Er unterdrückt Unkraut und sorgt für ein natürliches und ästhetisches Aussehen.
Wurzelsystem
Das Wurzelsystem ist weitverzweigt und rhizomartig. Die Rhizome kriechen an der Bodenoberfläche und können so Neue Triebe austreiben.
Bodenverhältnisse und pH-Wert
Der ideale Boden für Polypodium vulgare ist humos, durchlässig und leicht sauer bis neutral. Der Farn kommt aber auch mit leicht alkalischen Böden zurecht.
Wasserbedarf
Der Farn benötigt eine gleichmäßige Bodenfeuchte, darf aber nicht zu nass stehen. In längeren Trockenperioden sollte zusätzlich gewässert werden, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten.
Rückschnitt
Ein Rückschnitt ist meist nicht notwendig. Es kann jedoch altes oder beschädigtes Laub entfernt werden, um ein gepflegtes Erscheinungsbild zu bewahren.
Umtopfen
In Kübelkultur sollte der Farn alle paar Jahre umgetopft werden, um ihm frische Erde und mehr Platz für sein Wachstum zu geben.
Frosthärte
Das Gemeine Tüpfelfarn ist winterhart und übersteht auch harte Winter ohne Probleme. Schutzmaßnahmen sind normalerweise nicht erforderlich.
Krankheiten und Schädlinge
Generell ist der Farn robust gegen Krankheiten und Schädlinge. Beregnung von oben kann jedoch zu einem Befall mit Schnecken führen.
Synonyme
Weitere Bezeichnungen für diesen Farn sind unter anderem Gemeiner Tüpfelfarn oder einfach Tüpfelfarn. Wissenschaftliche Synonyme sind selten.
Toxizität
Es sind keine giftigen Eigenschaften von Polypodium vulgare bekannt, was ihn zu einer sicheren Wahl für Gärten mit Kindern und Haustieren macht.
Pflegehinweise
Die Pflege ist unkompliziert. Eine jährliche Gabe von Kompost oder Lauberde hilft dem Farn, vital und gesund zu bleiben.
Begleitpflanzung
Für die Unterpflanzung und Zusammenstellung eines harmonischen Gartenbeets mit dem Gemeinen Tüpfelfarn eignen sich vor allem Pflanzen, die ähnliche Standortbedingungen bevorzugen. Hier ist eine Auswahl von Begleitbepflanzungen, die gut mit dem Farn harmonieren:
Schattenliebende Stauden
- Helleborus (Nieswurz) – Besonders die wintergrünen Arten bieten mit ihrer Blüte im Winter und Frühjahr einen reizvollen Kontrast.
- Hosta (Funkie) – Mit ihrer Vielfalt an Blattformen und -farben ergänzt sie Farne sehr gut.
- Brunnera macrophylla (Kaukasus-Vergissmeinnicht) – Diese Staude hat hübsche herzförmige Blätter und blaue Blüten im Frühling.
- Asarum europaeum (Haselwurz) – Eine bodendeckende, immergrüne Pflanze mit attraktiven, glänzenden Blättern.
- Waldsteinia ternata (Dreiblatt-Waldsteinie) – Eine pflegeleichte Bodendeckerstaude mit gelben Blüten im Frühjahr.
Farne und Moose
- Dryopteris filix-mas (Gewöhnlicher Wurmfarn) – Passt gut als höherer Farn zu kleineren oder niedrigeren Polypodium-Arten.
- Athyrium filix-femina ‚Lady in Red‘ (Frauenfarn) – Bietet mit roten Stielen einen schönen Kontrast zu den grünen Blättern des Polypodium.
- Dicranum scoparium (Gewöhnliches Besenmoos) – Ein heimisches Moos, das sich gut mit dem Farn kombinieren lässt.
Bodendeckende Gehölze
- Vinca minor (Kleines Immergrün) – Mit ihren blauen Blüten im Frühling und den immergrünen Blättern ist Vinca ein guter Partner für Farne.
- Pachysandra terminalis (Dickmännchen) – Eine robuste, immergrüne Bodendeckerstaude, die auch in schattigen Lagen gut zurechtkommt.
Blühende Schattenpflanzen
- Epimedium (Elfenblume) – Schattentolerante Staude mit hübschen Blüten und attraktivem Laub.
- Tiarella cordifolia (Schaumblüte) – Zeichnet sich durch weiße oder rosafarbene Blütenstände im Frühjahr und sommergrünes Laub aus.
Zwiebel- und Knollenpflanzen
- Convallaria majalis (Maiglöckchen) – Bekannt für ihren süßen Duft und die zarten weißen Blüten im Frühling.
- Anemone nemorosa (Buschwindröschen) – Ein charakteristischer Frühlingsblüher mit weißen Blüten, der sich auch unter Gehölzen wohlfühlt.
- Galanthus nivalis (Schneeglöckchen) – Eines der ersten Blütensignale im Jahr, ideal für eine frühe Farbgebung im Schattengarten.
Diese Pflanzen ergeben in Kombination mit dem Gemeinen Tüpfelfarn ein natürliches, entspannendes und pflegeleichtes Gartenbild, das das ganze Jahr über Interesse weckt und zum Wohlbefinden beiträgt.
Pflanzenfamilie
Polypodium vulgare gehört zur Familie der Polypodiaceae, zu der viele andere Farnarten zählen.
Verwendung in verschiedenen Umfeldern
Der Farn findet vielseitige Anwendung in der Gartengestaltung, insbesondere in Schattengärten und Naturgärten. Auch im Bereich der Floristik wird er gelegentlich für Arrangements verwendet. In der Volksmedizin wurden Extrakte des Wurzelstocks für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt.
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