Peyotl, auch als Peyote bekannt, ist eine kleine, stammlose Kaktee, die in erster Linie wegen ihrer halluzinogenen Alkaloide wie Mescalin geschätzt wird. Als Heilige Pflanze wird sie in vielen traditionellen indigenen Zeremonien, vor allem bei den indigenen Völkern Amerikas wie den Navajo und den Huichol, verwendet. Botanisch bekannt als Lophophora williamsii, gehört sie zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Diese Kaktee ist berühmt für ihre langsame Wachstumsrate und ihre knollige, oft flache, kugel- bis scheibenförmige Gestalt. Ihre kleinen Dimensionen machen sie zu einer interessanten Pflanze für Sammler und Ethnobotaniker.
Wuchs
Peyotl wächst langsam und bildet mit der Zeit Gruppen von kugel- oder abgeflacht kugelförmigen Sukkulenten, die aus der Erde hervorstechen. Typischerweise wird der Kaktus nur etwa 2-7 cm hoch und kann einen Durchmesser von bis zu 12 cm erreichen. Im Freiland darf man erwarten, dass ein einzelner Peyotl über viele Jahre hinweg zu einer beeindruckenden Ansammlung wird.
Pflanzung
Beim Anpflanzen von Peyotl ist besonders darauf zu achten, dass die Sukkulente gut entwässernden Boden und einen sonnigen, warmen Standort benötigt. Eine Mischung aus Kakteenerde und Sand bzw. Perlite ist ideal, um die Drainageeigenschaften zu verbessern und Staunässe zu vermeiden.
Vermehrungsmöglichkeiten
Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Aussaat, kann aber auch durch Kindel, die um den Hauptkaktus wachsen, erfolgen. Samen sollten in eine gut drainierende Kakteenerde gesät und feucht, aber nicht nass gehalten werden. Die Keimung kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Peyotl kann auch durch Teilen oder Ableger vermehrt werden, wobei diese Methoden eher selten angewandt werden.
Blätter
Als Kaktus besitzt Peyotl keine echten Blätter, sondern modifizierte Stacheln und Wolle, die Photosynthese betreiben und die Pflanze vor der intensiven Sonneneinstrahlung der Wüste schützen.
Blütezeit
Die Blütezeit variiert je nach Standort und Witterungsbedingungen, typischerweise blüht Peyotl im späten Frühling bis frühen Sommer. Die Blüten sind zart, rosa oder weiß und erscheinen als Krone auf der Spitze des Kaktus.
Standort
Peyotl bevorzugt einen vollsonnigen, warmen Standort. In seiner natürlichen Umgebung wächst er in Felsritzen und unter kleinem Gebüsch, wo er vor starken Winden und zu intensiver Mittagssonne etwas Schutz findet.
Bodendecker
Als langsamer Wachser eignet sich der Peyotl-Kaktus nicht als flächendeckender Bodendecker im Garten. Er ist eher für Einzelplatzierungen oder als Gruppierung in einem Sukkulentenbeet geeignet.
Wurzelsystem
Das Wurzelsystem von Peyotl ist faserig und flach, sodass er sich ausgezeichnet an sein arides Umfeld anpassen kann. Er sammelt Wasser effizient auf, sobald es verfügbar ist.
Boden & pH-Wert
Peyotl bevorzugt einen gut durchlässigen, sandigen Boden, der reich an mineralischen Anteilen ist und eine gute Drainage ermöglicht. Der ideale pH-Wert für den Anbau von Peyote liegt im leicht sauren bis neutralen Bereich (pH 6.0 bis 7.5). Ein spezialisiertes Kakteensubstrat oder eine selbst zusammengestellte Mischung aus Sand, Kies und wenig Humus eignet sich gut.
Wasserbedarf
Die Bewässerung sollte sparsam erfolgen, da Peyotl wie die meisten Kakteen an trockene Bedingungen angepasst ist. Im Sommer kann die Pflanze tiefer, aber unregelmäßiger gewässert werden, wobei dazwischen vollständige Abtrocknung des Substrats erfolgen sollte. Während der Wintermonate, wenn die Pflanze eine Ruhephase einlegt, sollte die Wassergabe stark eingeschränkt werden, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Beschnitt
Ein Beschnitt der Pflanze ist im Allgemeinen nicht notwendig, da Peyotl von Natur aus eine kompakte Form behält. Aus ästhetischen Gründen oder zur Entnahme von Stecklingen für die Vermehrung kann ein vorsichtiges Entfernen von Teilen der Pflanze durchgeführt werden. Hierbei sollte auf sterile Werkzeuge geachtet werden, um Infektionen zu vermeiden.
Umtopfen
Die Umtopfung sollte nur erfolgen, wenn die Pflanze aus ihrem aktuellen Topf herausgewachsen ist oder das Substrat sich erschöpft anfühlt. Dies wird normalerweise alle paar Jahre notwendig sein. Beim Umtopfen ist es wichtig, die empfindlichen Wurzeln nicht zu verletzen und frisches, gut drainierendes Substrat bereitzustellen.
Frosthärte
Peyotl ist nicht frosthart und kann bei Temperaturen unter 0°C Schaden nehmen oder absterben. Es ist wichtig, die Pflanze an einen Ort zu bringen, der während der Wintermonate vor Frost geschützt ist, idealerweise bei Innenraumtemperaturen zwischen 10°C und 15°C.
Krankheiten & Schädlinge
Diese Kaktee kann von Wurzelfäule befallen werden, vor allem wenn sie zu häufig gegossen wird oder in schlecht drainierendem Substrat steht. Schädlinge wie Wollläuse und Spinnmilben können ebenfalls ein Problem darstellen. Bei Befall sollte rasch eine geeignete Schädlingsbekämpfung eingeleitet werden.
Synonyme oder Trivialnamen
Peyotl ist auch bekannt unter Synonymen wie Lophophora lewinii und Anhalonium williamsii. Trivialnamen beinhalten Mescal Button und Divine Cactus.
Giftigkeit
Als psychoaktive Pflanze enthält Peyotl Alkaloide wie Mescalin, die giftig und in vielen Ländern illegal sind. Sie sind für Menschen und Tiere bei Einnahme toxisch und können zu schwerwiegenden psychischen und physischen Reaktionen führen.
Pflege
Die Pflege für Peyotl fokussiert sich auf minimalen Wassergebrauch, ausreichend Licht, jedoch keine direkte, sengende Mittagssonne, und Schutz vor Frost. Einmal etabliert, bedarf die Pflanze nur geringer Aufmerksamkeit und wird zu einem pflegeleichten Exemplar.
Begleitpflanzen
In ihrer natürlichen Umgebung wächst Peyotl mit anderen Wüstenpflanzen wie Agaven, anderen Kakteensorten und trockenheitstoleranten Gräsern. Als Begleitpflanzen in einem kultivierten Umfeld bieten sich ebenfalls Sukkulenten und Kakteen an, die ähnliche Bedürfnisse hinsichtlich Wasser und Beleuchtung haben.
Pflanzenfamilie
Peyotl gehört zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae), eine Familie, die eine Vielzahl an trockenheitsresistenten und stacheligen Pflanzen umfasst.
Verwendungen der Pflanze in verschiedenen Umgebungen oder Branchen
Peyotl wird vor allem in ethnobotanischen Gärten, pharmazeutischen Forschungseinrichtungen und in der traditionellen Medizin von indigenen Völkern Nordamerikas kultiviert und untersucht. In der Dekoration findet er aufgrund seiner einzigartigen Erscheinung und seiner Bedeutung in der Kulturgeschichte ebenfalls Verwendung.
Traditionelle indigene Zeremonien
Peyotl, als eine der heiligen Pflanzen in der indigenen Kultur, hat eine wichtige Rolle in spirituellen Ritualen und Zeremonien gespielt. Hier sind einige Beispiele:
Native American Church Peyote-Zeremonie
In der Native American Church, die formal im frühen 20. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten gegründet wurde, steht die Peyote-Zeremonie im Zentrum der spirituellen Praxis. Diese Zeremonien dauern oftmals die gesamte Nacht und beinhalten Gebete, Gesänge, Musik (oft mithilfe einer Wasser-Trommel oder Rassel) und die gemeinschaftliche Einnahme des Peyote-Kaktus. Ziel ist es, Heilung, spirituelle Erleuchtung und persönliche Erkenntnisse zu erlangen. Die Teilnehmer sitzen dabei in einem Kreis und geben das Peyote-Ritualobjekt reihum.
Huichol-Pilgerfahrten
Die Huichol oder Wixáritari, indigene Völker Westmexikos, pilgern jährlich zu heiligen Orten, um Peyote zu sammeln. Diese Pilgerfahrten sind Teil eines komplexen Jahreszyklus von Ritualen und Zeremonien. Während dieser Reisen wird Peyote als sakramentales Element eingenommen, das spirituelle Erlebnisse, Visionen und eine direkte Verbindung zu den Göttern vermitteln soll.
Teilkreis- und Ganzkreisrituale
Indigene Völker, darunter auch verschiedene Stämme der Großen Prärie Nordamerikas, praktizieren Teilkreis- und Ganzkreisrituale, wo der Peyote-Kaktus einen zentralen Platz einnimmt. Der Zeremonienkreis symbolisiert das Universum und den Lebenszyklus, und die Verwendung von Peyote soll dabei helfen, den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt zu verstehen und das Bewusstsein entsprechend zu beeinflussen.
Reinigungsrituale
Peyotl wird auch in Reinigungsritualen genutzt, oft in Kombination mit anderen Praktiken wie Schwitzhütten, um Körper und Geist zu reinigen. Diese Zeremonien dienen dazu, schlechte Energien zu entfernen, Heilung zu fördern und die Teilnehmer spirituell zu erneuern.
Visionssuche
Ein wichtiger Bestandteil der indigenen Kultur ist die Visionssuche, eine Zeremonie, bei der nachgeistiger Führung oder Visionen gesucht wird. Peyotl spielt eine Schlüsselrolle in solchen Riten, indem es den Suchenden hilft, einen veränderten Bewusstseinszustand zu erreichen, durch welchen sie glauben, Botschaften von den spirituellen Welten zu empfangen können.
In all diesen Zeremonien wird Peyotl nicht als Droge im rekreativen Sinn verwendet, sondern als heiliges Sakrament, das respektvoll und mit der Absicht spiritueller und körperlicher Heilung eingenommen wird.
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