Dischidia ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) gehört und eng mit den Wachsblumen (Hoya) verwandt ist. Sie ist vor allem in tropischen Teilen Asiens und Australasiens beheimatet. Dischidien zeichnen sich durch ihre einzigartigen Wuchsformen aus, wobei einige Arten mit ihren modifizierten Blättern kleine „Urnen“ bilden, in denen sie Symbiosen mit Ameisen eingehen. Diese adaptiven Eigenschaften machen sie besonders attraktiv für Pflanzensammler und Liebhaber exotischer Arten.
Wuchs
Dischidien sind epiphytische oder lithophytische Pflanzen, was bedeutet, dass sie an anderen Pflanzen oder Steinflächen wachsen. Sie entwickeln oft lange, hängende Triebe und können kriechend oder kletternd sein. In ihrer natürlichen Umgebung nutzen sie Bäume als Stütze, ohne diesen jedoch Nährstoffe zu entziehen.
Aussäen und Einpflanzen
Die Aussaat von Dischidien erfolgt selten, da sie durch Samen schwerer zu vermehren sind. Gewöhnlich werden sie durch Stecklinge vermehrt. Zum Einpflanzen verwenden Sie spezialisierte, gut drainierte Erde oder Substrate, die für Epiphyten geeignet sind, wie z. B. Orchideenmischungen oder eine Mischung aus Rindenstücken, Kokosfasern und Perlit.
Vermehrungsmöglichkeiten
Dischidien lassen sich hauptsächlich vegetativ vermehren. Die vegetative Vermehrung umfasst Methoden wie Stecklinge, Ablegerbildung und Selten die Aussaat von Samen. Hier eine detaillierte Anleitung zu den häufigsten Vermehrungsmethoden:
Stecklinge
Die einfachste und effektivste Methode, um Dischidien zu vermehren, ist das Schneiden von Stecklingen. Folgende Schritte sollten beachtet werden:
- Auswahl des Stecklings: Wählen Sie einen gesunden Triebabschnitt ohne Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten. Der Steckling sollte mehrere Blattpaare besitzen.
- Schnittführung: Schneiden Sie den Trieb mit einer sauberen und scharfen Schere kurz unter einem Blattknoten ab. Dies ist in der Regel der Ort, an dem neue Wurzeln bilden werden.
- Wurzelbildung: Vor dem Einpflanzen kann der Steckling zur Förderung der Wurzelbildung in ein Wurzelhormon getaucht werden, dies ist jedoch nicht zwingend notwendig. Pflanzen Sie den Steckling in ein gut drainierendes Substrat, das für Epiphyten geeignet ist, und halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass.
- Optimale Bedingungen schaffen: Platzieren Sie den Topf an einem warmen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit und indirektem Licht. Ein Mini-Gewächshaus oder eine einfache Plastiktüte über dem Topf können helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Geduld: Es kann einige Wochen dauern, bis sich erkennbare Wurzeln entwickelt haben. In dieser Zeit sollte darauf geachtet werden, dass die Bedingungen konstant bleiben und das Substrat nicht austrocknet.
Ablegerbildung
Manche Dischidia-Arten bilden selbständig Ableger an ihren Trieben oder Blättern. Diese Ableger können vorsichtig getrennt und eigenständig eingepflanzt werden, nachdem sie ausreichend eigene Wurzeln gebildet haben.
Samenvermehrung
Die Vermehrung durch Samen ist bei Dischidien weniger gebräuchlich und erfordert Geduld und spezielle Kenntnisse:
- Samenernte: Die Samen werden aus den reifen Früchten gewonnen, wobei zu beachten ist, dass die Bestäubungsbedingungen in der Heimat oft speziell sind und sich nicht immer Samen bilden.
- Aussaat: Die winzigen Samen sollten auf die Oberfläche eines feuchten, gut drainierenden Substrats ausgesät und leicht mit Erde bedeckt werden.
- Keimung: Die Samen benötigen konstante Feuchte und warme Temperaturen, um keimen zu können. Ein Mini-Gewächshaus kann auch hier hilfreich sein.
Unabhängig von der Methode ist es wichtig, bei der Vermehrung von Dischidia Geduld zu haben und die Pflanzen in ihrer Wachstumsphase nicht zu stören oder zu stressen. Bei sorgfältiger Pflege und Aufmerksamkeit können sich Vermehrungserfolge einstellen und die Kollektion dieser faszinierenden Pflanzen erweitert werden.
Blätter
Die Blätter der Dischidia sind oftmals fleischig und in vielen Arten modifiziert, um Wasser und Nährstoffe zu speichern. Einige Arten haben Blätter, die zu kleinen Taschen umgeformt sind, welche Ameisen als Nest nutzen können.
Blütezeit
Dischidia-Arten blühen meist im Frühjahr oder Sommer und erzeugen kleine, unauffällige Blüten, die je nach Art in Farbe und Form variieren können. Die Blüten sind oft kaum sichtbar, was der Pflanze nicht die gleiche Attraktivität wie bei Blühender Pflanzen verleiht.
Standort
Als tropische Pflanze bevorzugt Dischidia einen hellen, aber nicht direkten Sonnenplatz. Zu viel direktes Sonnenlicht kann die Blätter verbrennen, daher ist ein Platz im Halbschatten ideal. In ihrer Heimat gedeihen Dischidien in den Kronen der Bäume, wo sie indirektes Licht erhalten.
Bodendecker
Obwohl einige Dischidia-Arten sich als Bodendecker eignen können, nutzen sie diese Wuchsform in der Natur nicht, da sie auf anderen Pflanzen wachsen.
Wurzelsystem
Das Wurzelsystem ist meist oberflächlich und angepasst daran, sich an Rinde festzuhalten. In der Kultur sollten Dischidien deshalb in sehr lockeren Substraten gepflanzt werden, die Luft an die Wurzeln lassen.
Boden & PH-Wert
Dischidien benötigen lockeres, gut drainierendes Substrat, das sauer bis neutral sein kann. Ein pH-Wert zwischen 5,5 und 7,2 ist optimal.
Wasserbedarf
Die Pflanzen benötigen regelmäßige, aber mäßige Wassergaben. Es ist wichtig, Staunässe zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Zwischen den Wassergaben sollte das Substrat leicht antrocknen.
Beschneiden
Ein Beschneiden ist meist nicht nötig, kann aber verwendet werden, um lange Triebe zu kürzen und die Pflanze kompakter zu halten. Verwelkte Blätter und Triebe sollten entfernt werden.
Umtopfen
Umtopfen sollte stattfinden, wenn die Pflanze aus ihrem Gefäß herauswächst oder das Substrat an Nährstoffen verarmt. Da diese Pflanzen ein begrenztes Wurzelsystem haben, ist häufiges Umtopfen nicht erforderlich.
Frosthärte
Dischidien sind nicht frosttolerant und müssen in Klimazonen, in denen Frost auftritt, indoors oder in einem warmen Gewächshaus kultiviert werden.
Krankheiten & Schädlinge
Übliche Probleme schließen Wurzelfäule aufgrund von Überwässerung und Schädlingsbefall ein, einschließlich Blattläusen, Milben, und Schildläusen. Regelmäßige Kontrollen und präventive Pflege sind wichtig.
Verwendung
Dischidien sind beliebte Zierpflanzen in hängenden Körben oder als Teil von Terrarien und Indoor-Gärten, wo sie interessante visuelle Akzente mit ihren speziellen Blattformen setzen.
Synonyme
Einige Dischidia-Arten haben zahlreiche Synonyme, da ihre Taxonomie über die Jahre mehrfach angepasst wurde. Dies sollte beim Kauf beachtet werden.
Giftig
Dischidien sind nicht bekannt dafür, giftig zu sein, aber wie bei allen Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass Kinder und Haustiere sie nicht verzehren.
Pflege
Dischidien benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit, eine mäßige Bewässerung, Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und Temperaturen, die konstant über dem Gefrierpunkt liegen. Auf zusätzliche Düngung kann meist verzichtet werden, wenn das Substrat von entsprechender Qualität ist.
Liste Begleitpflanzen
Wenn Sie Begleitpflanzen für Dischidia auswählen, sollten Sie auf Pflanzenarten zurückgreifen, die ähnliche Bedingungen benötigen und gedeihen:
- Farnarten: Viele Farne kommen in den gleichen feuchten und schattigen Lebensräumen vor, in denen Dischidia wächst. Sie benötigen ebenfalls eine hohe Luftfeuchtigkeit.
- Viele Hoya-Arten: Da sie eng verwandt sind, teilen sich Hoya und Dischidia viele Wachstumspräferenzen. Hoyas bieten eine schöne Vielfalt an Blüten und Blattformen.
- Moos: Moos kann als Untergrund oder als ergänzende Pflanze gut mit Dischidia zusammenleben. Moos hilft auch dabei, Feuchtigkeit zu halten.
- Orchideen: Viele epiphytische Orchideen würden in der Begleitung von Dischidias gut gedeihen, solange sie ähnliche Licht- und Feuchtigkeitsbedingungen schätzen.
- Bromelien: Auch diese Pflanzen sind Epiphyten und benötigen ähnliche Kulturbedingungen wie Dischidia.
- Philodendron-Arten: Einige Philodendronarten können ebenfalls gut zusammen mit Dischidia wachsen, da sie auch als Epiphyten oder Bodendecker in tropischen Wäldern vorkommen.
- Pilea-Arten (z.B. Ufopflanze): Diese Pflanzen bevorzugen ebenfalls feuchtes Klima und ergänzen das Aussehen von Dischidia gut.
- Aeschynanthus (Schamblume): Auch bekannt für seine Epiphyten-Natur und hängende Wuchsform, was ihn zu einem guten Begleiter für Dischidia macht, insbesondere in Hängekörben oder als Teil einer vertikalen Pflanzenwand.
- Peperomia-Arten: Einige Peperomia-Arten bevorzugen ähnliche Bedingungen wie Dischidia und sind ebenfalls kleinwüchsig, was sie zu passenden Begleitpflanzen macht.
Denken Sie daran, dass Begleitpflanzen nicht nur kompatible Umweltbedingungen benötigen, sondern auch einen ästhetischen Wert haben können, indem sie Textur, Blattfarbe und -form, sowie Blüten zum Gesamtarrangement hinzufügen. Achten Sie auch darauf, dass die Pflanzen nicht zu wettbewerbsintensiv sind, um sicherzustellen, dass alle Pflanzen genügend Licht und Nährstoffe erhalten.
Pflanzenfamilie
Dischidia gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae), die auch viele andere bekannte Zier- und Nutzpflanzen umfasst.
Bei der Pflege von Dischidien ist zu beachten, dass ihre speziellen Anpassungen an ein Leben in tropischen Wäldern erfüllt sein sollten, um eine erfolgreiche Kultivierung zu gewährleisten.
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- Den schönsten Namen hat sie nicht abbekommen, aber diese Urnenpflanze kann ja nichts dafür, dass manche Verwandte ihre Blätter kugelrund wachsen lassen - innen hohl wie z.B. eine Urne.
- Name: Urnenpflanze
- Botanischer Name: Dischidia platyphylla
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API