Die Weinraute, wissenschaftlich als Ruta graveolens bekannt, ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die besonders in den mediterranen Regionen verbreitet ist. Sie gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und ist bekannt für ihre intensiv grünen, gefiederten Blätter und ihre charakteristischen gelben Blüten, die in der Volksmedizin und in kulinarischen Anwendungen eine lange Tradition besitzen. Die Weinraute zeichnet sich durch ihren starken Geruch aus und wurde bereits in der Antike genutzt, um beispielsweise Zaubertränke herzustellen oder als Schutz vor Pest und Hexerei.
Sorten
Zwar ist die gewöhnliche Weinraute am bekanntesten, es gibt jedoch auch Zuchtformen wie ‚Jackman’s Blue‘ mit blaugrünem Laub oder ‚Variegata‘, welche panaschierte Blätter aufweist. Es gibt keine breite Vielzahl an Sorten, da Ruta graveolens in ihrer Ursprungsform die meisten Anforderungen der Gärtner und Verbraucher erfüllt.
Wuchs
Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 50 bis 100 Zentimetern. Sie bildet einen buschigen und kompakten Habitus, der durch die holzigen Stängel im unteren Bereich und die krautigen Triebe im oberen Bereich gekennzeichnet ist.
Aussäen und Einpflanzen
Samen der Weinraute werden im Frühjahr ausgesät, idealerweise nachdem der letzte Frost vorübergegangen ist. Eine Direktaussaat ins Freiland oder die Aussaat in Anzuchtschalen sind gleichermaßen möglich. Die Saattiefe sollte gering gehalten werden, da Lichtkeimer vorliegen. Pflänzchen können, sobald sie kräftig genug sind, ins Freie umgesetzt werden. Ein Abstand von circa 45 Zentimetern zwischen den Pflanzen ist empfehlenswert, um ihnen genügend Platz für die Entwicklung zu bieten.
Vermehrungsmöglichkeiten
Neben der Aussaat ist auch eine Vermehrung durch Stecklinge oder Teilung der Mutterpflanze möglich. Letzteres empfiehlt sich vorwiegend im Frühjahr oder Herbst.
Blätter
Die Blätter der Pflanze sind blaugrün bis graugrün und besitzen eine feine, filigrane Struktur. Ihr Duft ist intensiv und für die Abschreckung von Schädlingen im Garten bekannt.
Blütezeit
Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August. Die gelben Blüten sind klein, aber zahlreich und stehen in dichten Dolden zusammen.
Standort
Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Volle Sonneneinstrahlung fördert allerdings die Ausbildung der ätherischen Öle, was den charakteristischen Duft intensiviert.
Bodendecker
Aufgrund ihrer kompakten Wuchsform und der Fähigkeit, durch vegetative Vermehrung dichte Bestände zu bilden, kann Weinraute auch als Bodendecker verwendet werden. Sie unterdrückt Unkrautwachstum und deckt den Boden zuverlässig ab.
Wurzelsystem
Das Wurzelsystem ist tiefgehend und verzweigt, wodurch die Pflanze gut im Boden verankert wird und sie Trockenperioden relativ gut überstehen kann.
Boden & pH-Wert
Die Weinraute ist anpassungsfähig und gedeiht in einer Vielzahl von Bodentypen, bevorzugt aber gut durchlässigen, eher kalkhaltigen Boden. Ein neutraler bis leicht alkalischer pH-Wert wird bevorzugt.
Wasserbedarf
Die Pflanze ist relativ trockenheitstolerant und benötigt keine häufigen Bewässerungen. Staunässe sollte vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann.
Beschneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt nach der Blüte oder im Frühjahr fördert einen kompakten Wuchs und die Verzweigung.
Umtopfen
Bei Topfpflanzen kann ein Umtopfen alle paar Jahre notwendig sein, um ausreichend Platz für das Wurzelwachstum zu schaffen und die Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
Frosthärte
Die Weinraute ist relativ frosthart und übersteht Temperaturen bis etwa -10 °C ohne Schutz. In Regionen mit strengeren Wintern ist eine Abdeckung mit Laub oder Fichtenreisig empfehlenswert.
Krankheiten & Schädlinge
Obwohl die Weinraute aufgrund ihrer ätherischen Öle wenige Schädlinge anzieht, können gelegentlich Blattläuse oder Rostpilze auftreten.
Verwendungen der Pflanze in verschiedenen Umgebungen oder Branchen
Neben der Gartengestaltung findet die Weinraute auch in der Küche, als Heilkraut und in der Parfumindustrie Anwendung. Ihr intensiver Geschmack passt zu deftigen Gerichten und ihr Öl wird wegen der charakteristischen Note geschätzt.
Synonyme
In der Botanik ist vor allem der wissenschaftliche Name Ruta graveolens geläufig, volkstümlich wird sie auch als Raute bezeichnet.
Giftig
Die Pflanze ist giftig und kann bei Hautkontakt phototoxische Reaktionen auslösen. Darüber hinaus ist der Verzehr in größeren Mengen gesundheitsschädlich.
Pflege
Die Pflege der Weinraute ist insgesamt unkompliziert. Sie benötigt wenig Wasser, eine jährliche Düngergabe und sporadische Schnittmaßnahmen.
Liste Begleitpflanzen
Gute Begleitpflanzen sind Lavendel, Salbei und andere mediterrane Kräuter, die ähnliche Standortansprüche stellen.
Pflanzenfamilie
Die Weinraute gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae), die eine Vielzahl an aromatischen und medizinisch bedeutsamen Pflanzen umfasst.
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