Die Zuckerrübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. altissima) ist eine landwirtschaftlich bedeutsame Kulturpflanze, die vor allem wegen ihres hohen Saccharosegehaltes in den Wurzeln angebaut wird. Sie gehört zur Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) und ist eng mit anderen Rüben sowie dem Mangold und Spinat verwandt. Die Pflanze ist eine zweijährige Kultur, was bedeutet, dass sie im ersten Jahr die Rübe ausbildet und im zweiten Jahr blüht und Samen produziert. Zuckerrüben spielen eine wichtige Rolle in der Zuckerindustrie, da sie einen bedeutenden Anteil am weltweit produzierten Zucker bereitstellen.

Sorten

Es gibt zahlreiche Sorten, die speziell für verschiedene Klimazonen und Bodenbedingungen gezüchtet wurden. Einige gängige Sorten legen den Fokus auf Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge, andere wiederum auf hohe Zuckergehalte oder gute Lagerfähigkeit. Durch moderne Züchtungsmethoden wurde die Effizienz und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen entscheidend verbessert.

Wuchs

Mit einer Höhe von bis zu 120 cm und breiten, fleischigen Blättern weist die Zuckerrübe ein kräftiges Wachstum auf. Die eigentliche Rübe, die unterirdisch wächst, kann ein erhebliches Gewicht erreichen und mehrere Kilogramm schwer werden.

Pflanzung

Die Aussaat erfolgt im frühen Frühling, sobald der Boden bearbeitet werden kann. Der Reihenabstand und die Saattiefe müssen so gewählt werden, dass die jungen Pflanzen genügend Licht und Raum zur Entwicklung haben. Meist werden die Zuckerrüben maschinell gesät.

Vermehrungsmöglichkeiten

Die übliche Vermehrung der Zuckerrübe erfolgt über Samen. Im zweiten Jahr bilden die Rübenpflanzen Blütenstände und anschließend Samen. Der Erhalt von Saatgut im gewerblichen Anbau ist allerdings spezialisierten Züchtern vorbehalten.

Blätter

Die Blätter sind groß, herzförmig und haben eine grüne bis dunkelrote Farbgebung. Sie bilden eine Rosette, die den Boden beschattet und so den Unkrautwuchs unterdrückt.

Blütezeit

Die Blütezeit fällt in das zweite Jahr nach der Aussaat, in den Frühsommer. Die Blütenstände sind komplex und können zahlreiche winzige Blüten tragen.

Standort

Zuckerrüben benötigen einen vollsonnigen Standort, um optimal wachsen zu können. Sie sind in gemäßigten Zonen weit verbreitet und gedeihen bei einer Vielfalt von Wetterbedingungen.

Bodendecker

Aufgrund ihrer dichten Blattmasse können die Blätter der Pflanze als Bodendecker fungieren, wodurch die Bodenfeuchtigkeit erhalten bleibt und Erosion verhindert wird.

Wurzelsystem

Das Wurzelsystem ist kräftig und tiefgehend, was es der Pflanze ermöglicht, auch in trockeneren Perioden ausreichend Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Diese Eigenschaft trägt zur Stabilität der Pflanze bei und erleichtert es der Rübe, zu einer beachtlichen Größe heranzuwachsen.

Boden & pH-Wert

Ein lockerer, tiefgründiger, fruchtbarer Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 8,0 ist ideal. Staunässe sollte vermieden werden, da dies die Wurzelentwicklung negativ beeinflussen kann.

Wasserbedarf

Während die Pflanze eine gewisse Trockenresistenz aufweist, benötigt sie für eine optimale Entwicklung eine regelmäßige und ausreichende Wasserversorgung. Besonders in Trockenperioden sollte bewässert werden, um Ertragsverluste zu vermeiden.

Beschneiden

Ein Beschneiden der Zuckerrübe ist nicht üblich oder erforderlich. Nach der Ernte der Rüben im ersten Jahr werden die oberirdischen Teile der Pflanze entfernt und die Felder neu bestellt.

Umtopfen

In landwirtschaftlichen Betrieben ist Umtopfen kein Thema. Gelegentlich werden Zuckerrüben allerdings auch im Gartenbau oder für Forschungszwecke kultiviert. In diesen Fällen könnten Setzlinge umgetopft werden, um sie zu verpflanzen oder in einem frühen Stadium zu kultivieren.

Frosthärte

Die Pflanzen sind gegenüber Frost recht widerstandsfähig. Leichte Fröste können die jungen Pflanzen überstehen, während reife Rüben bis zu einem gewissen Grad frosthart sind, was den Anbau auch in kühleren Klimazonen ermöglicht.

Krankheiten & Schädlinge

Zuckerrüben sind anfällig für eine Reihe von Krankheiten und Schädlingen, die die Wachstumsleistung und damit die Qualität und Quantität der Ernte beeinträchtigen können. Eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung dieser Probleme spielen resistente Sorten, Fruchtfolgegestaltung sowie integrierte Pflanzenschutzmaßnahmen.

Krankheiten

Cercospora-Blattfleckenkrankheit

  • Erreger: Cercospora beticola
  • Symptome: Kleine, runde, dunkelbraune bis schwarze Flecken auf den Blättern, die sich vergrößern und zum Absterben der Blätter führen können.
  • Bekämpfung: Sortenwahl, Fruchtfolgemanagement, Einsatz von Fungiziden und Optimierung von Nährstoff- und Wasserversorgung.

Rübenmüdigkeit

  • Erreger: Beet necrotic yellow vein virus (BNYVV), übertragen durch die Rübenzystennematoden Heterodera schachtii.
  • Symptome: Schwacher Wuchs, vergilbende Blätter, reduzierter Ertrag und Qualitätsverluste.
  • Bekämpfung: Anbau resistenter Sorten, Erweiterung der Fruchtfolgezyklen, Einsatz von Nematiziden und biologischen Kontrollmaßnahmen.

Rübenrost

  • Erreger: Uromyces betae
  • Symptome: Rostfarbene Pusteln auf der Blattunterseite, vorzeitiges Blattabsterben.
  • Bekämpfung: Fruchtfolgemanagement, Vermeidung von Monokulturen, resistente Sorten, Einsatz von Fungiziden.

Rhizoctonia-Wurzelfäule

  • Erreger: Rhizoctonia solani
  • Symptome: Dunkle Verfärbungen und Fäulnisherde an Rübenkörper und Wurzelhals, mindere Rübenqualität und Ernteertrag.
  • Bekämpfung: Bodenbearbeitung, gute Drainage, Fruchtfolgemanagement, Fungizideinsatz.

Schädlinge

Rübenzystennematoden (Heterodera schachtii)

  • Symptome: Wurzelschäden, Wachstumsstörungen, Reduzierung der Zuckerproduktion.
  • Bekämpfung: Fruchtfolge, Einsatz von nematodenresistenten Sorten, Bodenbearbeitung zur Reduzierung des Befallsniveaus.

Erdflöhe (Psylliodes spp.)

  • Symptome: Löcher und Fraßstellen in den Blättern, Wachstumsbeeinträchtigungen in Jungpflanzen.
  • Bekämpfung: Einsatz von Insektiziden, Pflanzen von Schutzpflanzen, Abdeckungen zur mechanischen Barriere.

Blattläuse

  • Symptome: Saugen an Blättern und Übertragung von Krankheiten wie der Vergilbungskrankheit der Rübe.
  • Bekämpfung: Nützlingseinsatz (z.B. Marienkäfer, Schwebfliegen), Insektizide, resistente Sorten.

Drahtwürmer (Larven verschiedener Schnellkäferarten)

  • Symptome: Fraßschäden an Wurzeln und unterirdischen Pflanzenteilen, dadurch Wachstumshemmungen.
  • Bekämpfung: Fruchtfolge, Vermeidung vorheriger Grünlandnutzung, Einsatz von Insektiziden, Nützlingsförderung.

Vorbeugung und Management

Ein umfassendes Krankheits- und Schädlingsmanagement in der Zuckerrübenkultur umfasst vorbeugende Maßnahmen wie:

  • Fruchtfolge: Zur Unterbrechung der Krankheitszyklen und Reduzierung der Populationsdichte von Schädlingen.
  • Resistente Sorten: Wählt man Pflanzen, die genetisch gegen bestimmte Krankheiten und Schädlinge resistent sind, kann das Risiko von Befall und Ertragsverlust gesenkt werden.
  • Hygiene und Saatgutqualität: Die Verwendung zertifizierten Saatguts und die Sauberhaltung des Equipments verhindert die Einschleppung von Krankheitserregern und Schädlingen.
  • Richtige Kulturpflege: Eine ausgeglichene Düngung und ausreichende Wasserversorgung fördern eine starke Pflanzengesundheit.
  • Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Wenn nötig sollten entsprechende Fungizide und Insektizide gezielt und unter Beachtung von Resistenzmanagement-Strategien eingesetzt werden.
  • Monitoring: Regelmäßige Überwachung der Felder auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingsbefall kann zum frühzeitigen Handeln und zur Eindämmung von Ausbrüchen beitragen.

Diese Maßnahmen, in Kombination mit den aktuellen Forschungsergebnissen und Empfehlungen für den integrierten Pflanzenschutz, helfen Landwirten dabei, die Gesundheit und den Ertrag ihrer Zuckerrübenernte zu maximieren.

Synonyme

In verschiedenen Regionen ist die Pflanze auch unter Namen wie Runkelrübe, Rahner oder Zuckerrunkel bekannt.

Giftigkeit

Für den Menschen ist die Zuckerrübe nicht giftig und stellt eine sichere Nahrungs- und Zuckerausgangsquelle dar.

Pflege

Die Hauptpflege besteht aus der Überwachung des Wasserbedarfs, Unkrautkontrolle sowie der Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen. Eine ausgewogene Düngung fördert ein gesundes Wachstum.

Liste Begleitpflanzen

In der Landwirtschaft und im Gartenbau wird Pflanzenbegleitung oder Mischkultur genutzt, um das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen zu fördern und den Schädlingsbefall zu reduzieren. Für Zuckerrüben können die folgenden Pflanzen als sinnvolle Begleiter dienen:

Zwiebelgewächse

Zwiebeln, Lauch und Knoblauch können als Begleitpflanzen in der Nähe von Zuckerrüben platziert werden. Ihre stark duftenden Stoffe können Schädlinge wie Blattläuse abwehren und damit auch die Zuckerrüben schützen.

Hülsenfrüchte

Bohnen und Erbsen sind gute Nachbarn für Zuckerrüben. Als Stickstoffsammler binden sie Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden damit an. Dieser zusätzliche Stickstoff kommt auch den Zuckerrüben zugute.

Kohlgewächse

Brokkoli, Kohl und Blumenkohl können in der Nähe von Zuckerrüben angebaut werden. Der intensive Geruch der Kohlgemüse kann Schädlinge abschrecken, die sonst die Zuckerrüben befallen könnten.

Kräuter

Einige Kräuter wie Dill und Koriander fördern als Begleitpflanzen die Gesundheit der Zuckerrüben, indem sie nützliche Insekten wie Bienen und nützliche Räuber wie Marienkäfer anziehen, die Blattläuse fressen.

Salat

Salat kann ebenfalls als Begleiter für Zuckerrüben dienen, da er den Boden bedeckt und die Feuchtigkeit im Boden hält. Zudem konkurriert er nicht stark um Nährstoffe und bietet eine schnelle Erntemöglichkeit, bevor die Zuckerrüben viel Platz benötigen.

Spinat

Spinat und Zuckerrüben kommen gut miteinander aus, da sie ähnliche Bodenanforderungen haben und Spinat als schnellwachsendes Blattgemüse die Bodenoberfläche schnell bedeckt und Unkraut unterdrückt.

Es ist jedoch auch wichtig, auf Pflanzen zu achten, die nicht gut mit Zuckerrüben harmonieren. Beispielsweise sollten Rüben nicht in unmittelbarer Nähe zu Feldfrüchten wie Mais oder Gurken angebaut werden, da sie um Raum und Ressourcen konkurrieren und bestimmte Schädlinge gemeinsam haben können.

Die Auswahl der Begleitpflanzen kann je nach lokalen Bedingungen und Zielen variieren. Daher ist es ratsam, spezielle Informationen für die jeweiligen Anbaugebiete zu berücksichtigen.

Pflanzenfamilie

Die Zuckerrübe gehört zur Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae), die sich durch eine Vielzahl an Nutzpflanzen auszeichnet.

Verwendungen der Pflanze in verschiedenen Umgebungen oder Branchen

Neben der großen Bedeutung in der Zuckerproduktion, werden Zuckerrüben auch in der Biogasproduktion und als Viehfutter verwendet. In der Landwirtschaft stellen sie einen wesentlichen Bestandteil der Fruchtfolge dar und tragen zur Bodengesundheit bei. Zudem finden Zuckerrübenextrakte Verwendung in kosmetischen Produkten und als Ausgangsstoff für biobasierte Materialien.

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